Informationen zur Retina des Menschen

Wissenswertes über die Anatomie der Netzhaut

von LocalBranding GmbH

Netzhaut

Die Netzhaut, Retina (von lateinisch rete ‚Netz‘) oder innere Augenhaut ist das mehrschichtige, spezialisierte Nervengewebe, das die Innenseite des Auges der Wirbeltiere, einiger Tintenfische und Schnecken auskleidet. In der Netzhaut wird das einfallende Licht, nachdem es die Hornhaut, die Linse und den Glaskörper durchquert hat, in Nervenimpulse umgewandelt. Dem abdunkelnden retinalen Pigmentepithel liegt von innen die Schicht der lichtempfindlichen Sinneszellen (Fotorezeptoren) an. Deren Impulse werden in weiteren Schichten von Nervenzellen, die nach innen zu folgen, verarbeitet und weitergeleitet. Daneben enthält die Retina verschiedene unterstützende und versorgende Strukturen.

Vereinfacht ausgedrückt wird die Netzhaut damit zu einer Art Projektionsfläche für die Abbildung unserer Umgebung, ähnlich einer Leinwand oder einem lichtempfindlichen Film, und leitet die durch Lichtreize hervorgerufenen Erregungen weiter an Hirnregionen.

Fotorezeptoren

Den Fotorezeptorzellen kommt unter den Zellen der Netzhaut eine besondere Bedeutung zu, weil sie den eigentlich lichtempfindlichen Zelltyp darstellen. Die Fotorezeptorzellen sind hoch polare Zellen, welche aus einem Außensegment, einem Innensegment, dem Zellkörper und einem Axon mit einer komplexen Synapse bestehen. Grundsätzlich unterscheidet man in der Netzhaut der Wirbeltiere Fotorezeptorzellen nach ihrem Bau in zwei Arten, Stäbchen und Zapfen (englisch rods und cones), die mosaikförmig verteilt sind.[3] Die Stäbchenzellen dienen dem Sehen bei schwacher Beleuchtung (skotopisches Sehen), die Zapfenzellen, beim Menschen mit drei verschiedenen Typen vertreten, dem Farbsehen (photopisches Sehen). Im menschlichen Auge befinden sich etwa 120 Mio. Stäbchen und etwa 6 Mio. Zapfen, jedoch nicht gleichmäßig verteilt. Im Zentrum des Gelben Flecks (Macula lutea) liegt in der Sehgrube (Fovea centralis) der Bereich des schärfsten Sehens; hier sind die Zapfenzellen mit etwa 150.000 pro Quadratmillimeter besonders dicht gepackt, während Stäbchenzellen fehlen. Diese erreichen jedoch eine ähnlich hohe Dichte in einem ringförmigen Areal am Makularand; zur Netzhautperipherie hin nimmt ihre Anzahl ab bis auf etwa 35.000/mm2, wobei Zapfen hier noch rund zehnmal seltener vorkommen. Ein dritter Typ von lichtempfindlichen Nervenzellen sind die fotosensitiven Ganglienzellen, die an der Synchronisation der inneren Uhr mit dem Tag-Nacht-Rhythmus mitwirken.

Zapfenarten

Menschen sind Trichromaten, d. h., sie besitzen drei Zapfenarten mit unterschiedlichen Absorptionsmaxima. Vereinfacht kann man sagen, dass es rotempfindliche, grünempfindliche und blauempfindliche Zapfen gibt. Das Nervensystem kombiniert die Signale der drei Zapfenarten, um Licht einer bestimmten Spektralverteilung eine Farbe zuzuordnen. Die Zapfen sind weniger lichtempfindlich als die Stäbchen. Daher verändert sich das Farbempfinden bei Nacht, der sogenannte Purkinje-Effekt. Daher stimmt das Sprichwort: Nachts sind alle Katzen grau (zum Merken: mit den Stäbchen sieht man schwarz/weiß, mit den Zapfen Farben).